Zukunftsfähige Landwirtschaft WS17/18

Du möchtest aktiv an einem interdisziplinären Transformationsprozess, hin zu einer ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltigen Gesellschaft, teilnehmen und einen umfassenden kritischen Blick auf die aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft erhalten?

Dann komm' zu unserer Ringvorlesung:

Wir laden alle Interessierten ganz herzlich ein, die öffentlichen Ringvorlesungen zu besuchen! Zusätzlich kann jede/r von der MLU Halle  sich bei studIP für die Veranstaltung eintragen. Dort bieten wir einen Überblick aller Vorlesungen und Filme. Außerdem wird ein Diskussionsforum geboten und die Skripte unserer ReferentInnen werden zur Verfügung gestellt.

Der Inhalt der einzelnen Vorlesungen, Filmveranstaltungen und der Exkursion für ASQ-TeilnehmerInnen ist auf dieser Webseite, beschrieben.

wichtige Termine im Überblick:

  • Die Vorlesungen sind am 02.11., 9.11., 16.11., 30.11., 07.12., 14.12., 11.01. jeweils um 19 Uhr im Audimax HS XXIII auf dem Universätsplatz in Halle (Saale).
  • Die Filmveranstaltungen finden um 18:00 Uhr am 23.11. sowie 21.12. im PUSCHKINO statt.

Hier geht es zum Videomaterial, unserer bisherigen Ringvorlesungen: [LINK]

Bei weiteren Fragen kannst du dich gerne an uns wenden: zulawi@sfi-halle.de

vergangene Termine

KULTURPFLANZEN SCHÜTZEN – Podiumsdiskussion zu Strategien und Folgenabschätzung

Chemischer Pflanzenschutz – ein Reizthema unserer Gesellschaft, welches spätestens seit der Debatte um das Totalherbizid Glyphosat in das Bewusstsein der breiten Gesellschaft gelangt ist. Oft sind die Fronten verhärtet: zwischen "nur so können wir die wachsende Weltbevölkerung ernähren" und "ihr vergiftet unsere Umwelt und Lebensmittel" bewahren die Diskutanten selten einen kühlen Kopf. Ähnliche Erfahrungen machten wir im letzten Jahr bei einer Veranstaltung unserer Ringvorlesung zu diesem Thema. An dessen Ende blieben viele Fragen offen, welche wir nun mit der diesjährigen Auftaktveranstaltung mit einem breit besetzten Podium aufnehmen möchten.
Wie gefährlich sind chemische Pflanzenschutzmittel wirklich oder ist alles nur Hysterie? Kann der ökologische Pflanzenschutz wirklich leisten was er verspricht und warum nutzen Bio-Bauern das Schwermetall Kupfer? Viele Fragen, die auch manchmal an mangelnder Aufklärung scheitern oder bisher noch nicht abschließend beantwortet sind. Diese und viele weitere wollen wir mit euch und den Referenten des Abends diskutieren.

Prof. Dr. Maria R. Finckh ist Fachgebietsleiterin des Fachbereiches Ökologischer Pflanzenschutz an der Universität Kassel-Witzenhausen. Sie ist studierte Biologin und Expertin für ökologischen Pflanzenschutz.

Carsten Niemann ist ein Biobauer aus Ritzleben in der Altmark, wessen Betrieb sich durch Ackerbau und eine extensive Grünlandnutzung auszeichnet. Er ist Mitglied des Erzeugerzusammenschlusses "Bio Kartoffel GmbH & Co.KG“.

Christian Raapke studierte in Bernburg Agrarwissenschaften und ist Leiter des Landwirtschaftlichen Unternehmens Tangeln eG. Der Betrieb ist vor allem bekannt für seine Erzeugung erneuerbarer Energie mittels Biogasanlage. Letztes Jahr wurde die Genossenschaft als "Ausbildungsbetrieb des Jahres" im Altmarkkreis Salzwedel ausgezeichnet.

Prof. Dr. Holger B. Deising studierte Agrarwissenschaften in Kiel, habilitierte 1996 an der Fakultät für Biologie an der Universität Konstanz und übernahm 1997 die Professur für "Phytopathologie und Pflanzenschutz" an der Martin-Luther-Universität Halle. Zudem ist er Vorstandsmitglied der "Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft", in welcher er zwei Jahre den Vorsitz inne hatte.

Moderation: Prof. Dr. Falko Holz, Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (Sachsen-Anhalt), sowie Lehrtätigkeit an der Hochschule Anhalt

Eintritt frei

Donnerstag, 2. November 2017, 19:00 Uhr
AudiMax, Hörsaal XXIII

VEGANISMUS – in Ökolandbau und Konsum

Ein Thema im Spannungsfeld der Gesellschaft, wie es aktueller nicht sein könnte:

Sei es aus ökologischen, oder gesundheitlichen Gründen – immer mehr Menschen stellen sich Fragen, ob täglicher Fleischkonsum nicht nur ein Luxusproblem unserer modernen Gesellschaft ist, sondern sogar auch negative Folgen für Mensch und Umwelt haben kann. Kommt das Modell „Sonntagsbraten“ wieder in Mode oder werden wir uns künftig nur noch pflanzlich ernähren? Ist Veganismus nur ein Trend, der bald wieder abflacht, oder steckt doch mehr dahinter?

Dr. Toni Meier wird als promovierter Agrar- und Ernährungswissenschaftler aus dem Bereich der Ernährungsphysiologie sowie Ernährungsökologie berichten. Er forscht am Institut

für Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU Halle-Wittenberg zur Bewertung und Verknüpfung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster und beschäftigt er sich mit dem Thema Nahrungsmittelnothilfe in der Entwicklungszusammenarbeit.

Im zweiten Teil des Abends wollen wir den Bogen zur praktischen Landwirtschaft spannen: veganer Biolandbau. Daniel Hausmann, der erste Bio-vegane-Landwirt Sachsens wird uns seine Wirtschaftsweise nahebringen. In der ökologischen Landwirtschaft wo sonst Tierhaltung und tierischer Dung für die Feldfrüchte als Grundlage dienen, geht er einen ganz anderen Weg: er hält bewusst keine Nutztiere, auch tierischen Dung jeglicher Form kauft er nicht zu. Seine Produkte werden vegan erzeugt.

Eintritt frei.

Donnerstag, 9. November 2017, 19:00 Uhr
AudiMax, Hörsaal XXIII

RETHINKING AGRICULTURE – alternative Landnutzungspraktiken im Diskurs

Bei einem Blick auf die industrielle Landwirtschaft im Jahr 2017 fallen große strukturelle Herausforderungen ins Auge. Herausstechend: nicht geschlossene Nährstoffkreisläufe, überregionale Wertschöpfungsketten und der Transport von Lebensmitteln um den halben Globus sowie die Entfremdung der Verbraucher von regional und saisonal landwirtschaft- lichen Erzeugnissen. Bewusstsein für und Antworten auf diese Problematiken haben sich innerhalb der industriellen Landwirtschaft schleppend entwickelt.

Wir wollen vier Landnutzungssysteme nachzeichnen, die alternative Ansätze abseits der gängigen Praktiken anbieten. Solidarische Landwirtschaft, Permakultur, „essbare Städte“ am Beispiel der Stadt Andernach und urbane Landwirtschaft stehen im Fokus des Themenabends. Inwieweit diese alternativen Konzepte Lösungen liefern, werden Input-Vorträge von vier Experten illustrieren.

Simon Junge ist Gründungsbegleiter der Sterngartenodyssee, einem Kooperationsverband von selbstverwalteten Abnehmergruppen und ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Er referiert über Idee und Konzeption von solidarischer Landwirtschaft.

Daniel Fischer ist am Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU Halle-Witten- berg tätig. Er forscht über die Chancen und Möglichkeiten von Terra Preta und wird über die Idee und Methoden der Permakultur referieren.

Die Annalinde gGmbh organisiert als gemeinnützige Organisation eine Gärtnerei und die Ge- meinschaftsgärten im Herzen Leipzigs. Die Arbeit vereint Aspekte der urbanen und sozialen Landwirtschaft.

Dr. Lutz Kosack arbeitet als Geo-Ökologe für die Stadt Andernach. In den letzten Jahren erreichte die Stadt mit dem von ihm eingeführten Konzept der „essbaren Stadt“ Bundesweit Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Eintritt frei.

Donnerstag, 16. November 2017, 19:00 Uhr
AudiMax, Hörsaal XXIII

Film » BAUER UNSER «

Der Film zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Bauernhöfen zugeht. Regisseur Robert Schabus bleibt in seiner Doku vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur, so einhellig der Tenor:

So kann und wird es nicht weitergehen. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage.

Eintritt 3€.

Donnerstag, 23. November 2017, 18:00 Uhr
Puschkino, Kardinal-Abrecht-Straße 6

WER ZAHLT HIER FÜR WAS? – Die EU-Agrar-Subventionen im Fokus

Fragen Sie sich vielleicht auch was Agrarsubventionen eigentlich sind und wieso man die Landwirtschaft überhaupt subventionieren muss? Welche Folgen hat das Ganze eigentlich und wie könnte es besser aussehen? Darüber werden Martin Häusling und Prof. Dr. Alfons Balmann referieren und die EU-Agrar-Subventionen aus verschiedenen Standpunkten betrachten.

Martin Häusling ist Mitglied des Europäischen Parlaments für die Grünen/EFA sowie Agrar- politischer Sprecher bei eben jenen, wird in seinem Vortrag auf die politischen Strukturen und Ziele der Subventionen eingehen, sowie einen besonderen Fokus auf, die Ende November brandaktuell erscheinenden, Reformvorschläge der EU-Kommission zu den Agrar-Subven- tionen legen.

Prof. Dr. Alfons Balmann studierte Agrarökonomie in Göttingen, ist Direktor am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) und u.a. auch Mitglied im Wissen- schaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Er übernimmt den zweiten Teil der Veranstaltung mit seinem Vortrag über die Subventionen aus ökonomischer Sicht.

Eintritt frei.

Donnerstag, 30. November 2017, 19:00 Uhr
AudiMax, Hörsaal XXIII

ZUKUNFTSFÄHIGE LANDWIRTSCHAFT – eine Frage der Nachhaltigkeit?

Wie zukunftsfähig ist eigentlich die Landwirtschaft des Staus quo? Welche Strömungen es in der konventionellen Landwirtschaft gibt und wie zukunftsfähig diese sind, möchten wir mit unseren Referenten Dr. Heinrich Graf von Bassewitz und dem in Halle ansässigen Institut für Nachhaltige Landbewirtschaftung diskutieren. Viele Faktoren, wie z.B. das Management sowie landwirtschaftliches Fachwissen beeinflussen die Nachhaltigkeit von Landwirtschafts- systemen maßgeblich – völlig unabhängig von der Zugehörigkeit zur ökologischen oder konventionellen Wirtschaftsweise. In dieser Veranstaltung fragen wir explizit nach der Zukunftsfähigkeit der konventionellen Landwirtschaft.

Das Institut für Nachhaltige Landbewirtschaftung erstellt Nachhaltigkeitsanalaysen für ihre Klienten. In Anspruch genommen wird dies sowohl von Landwirten, der Gastronomie und dem Lebensmitteleinzelhandel.

Dr. Heinrich Graf von Bassewitz wird aus landwirtschaftlicher Sicht von seinen Erfahrungen sowohl vormals als konventioneller und aktuell überzeugt ökologisch wirtschaftender Land- wirt berichten. Durch seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied des Biopark e.V., Bundesbeauf- tragter für ökologischen Landbau des Deutschen Bauernverbandes und als Vorsitzender des Vereins “Mecklenburger Agrarkultur” sowie der “Stiftung Mecklenburger Parkland“ setzt er sich schon lange vielseitig mit Nachhaltigkeit auseinander.

Eintritt frei.

Donnerstag, 7. Dezember 2017, 19:00 Uhr
AudiMax, Hörsaal XXIII

BIO: MASSE STATT KLASSE? – Podiumsdiskussion über die Größenfrage

Wie groß darf biologische Landwirtschaft sein? Eine Frage, die zunehmend Raum im Bewusstsein der Gesellschaft einnimmt. Was ist unsere Vorstellung einer zukunftsfähigen ökologischen Landwirtschaft? Steht „Bio“ nur für Produktions-Richtlinien oder aber auch

für Regionalität? Wollen wir klein strukturierte Familienbetriebe, auf denen jede Kuh einen Namen trägt, oder ist auch „Massentierhaltung“ noch „Bio“ genug? Besteht zwischen der Qualität der Produkte und der Größe des Betriebes ein Zusammenhang? Wie sehen die Vorstellungen der Bio-Verbände aus und was halten deren Mitglieder davon?

Klaus Feick, Landesvorstand Bioland-Ost, vertritt die Position des Verbandes, wie z.B. die Aufnahme der Agrofarm 2000 im Vogtland

Jan Wittenberg, Bioland-Mitglied, Landwirt in der Hildesheimer-Börde und politischer Aktivist

Moderation: Jobst Jungehülsing, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Donnerstag, 14. Dezember 2017, 19:00 Uhr
AudiMax, Hörsaal XXIII

Film » TOMORROW «

Ein Film über die Lösungen die wir brauchen, um den globalen ökologischen Kollaps aufzuhalten. Von dem Aktivisten Cyril Dion und der Schauspielerin Mélanie Laurent. Mit einer Million Zuschauern in Frankreich und einem César als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. TOMORROW beweist, dass aus einem Traum die Realität von morgen werden kann, sobald Menschen aktiv werden.

Eintritt 3€.

Donnerstag, 21. Dezember 2017, 18:00 Uhr
Puschkino, Kardinal-Abrecht-Straße 6

20 JAHRE GRÜNE GENTECHNIK – Podiumsdiskussion zu Risiken und Chancen für eine Landwirtschaft der Zukunft

Podiumsdiskussion in Kooperation mit dem WissenschaftsCampus Halle – Pflanzenbasierte Bioökonomie und dem Leibnitz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung.

Seit etwa 20 Jahren haben gentechnisch veränderte Organismen in der Landwirtschaft Einzug gehalten und sind fortwährend Gegenstand intensiver Forschung. Spätestens seit dem brennt die Debatte um Grüne Gentechnik in der Öffentlichkeit und wird häufig sehr emotional geführt. Doch welche Chancen und Risiken birgt diese Technik unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten wirklich, und was sind die entscheidenden Unterschiede zur konventionel- len Pflanzenzüchtung? Was meinen wir, wenn wir von „Natur“ sprechen und welche ethischen und philosophischen Fragen stellen sich durch solche Technologien für unsere Gesellschaft? Die Podiumsdiskussion soll die Auswirkungen von Gentechnik auf die Landwirtschaft der Zukunft wissenschaftlich fundiert und im interdisziplinären Kontext beleuchten.

Dr. Christoph Then, Testbiotech e.V.

Dr. Jochen Kumlehn, Leibnitz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung

Dr. phil. Johannes Achatz, Lehrstuhl für Angewandte Ethik der Sozial- und Verhaltenswissen- schaftlichen Fakultät der FSU Jena

Prof. Dr. Ingo Pies, Professur für Wirtschaftsethik an der MLU Halle-Wittenberg

Moderation: Christian Bollert, Geschäftsführer der BEBE Medien GmbH (detektor.fm)

Donnerstag, 11. Januar 2018, 19:30 Uhr
Leopoldina Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)