Wir freuen uns mitteilen zu können, dass sich erneut ein Projektteam gefunden hat, um die Veranstaltungreihe Bioethik im diesem Wintersemester wieder anzubieten!
Philosophie
„Bioethik“ ist eine Veranstaltungsreihe, die aus dem Gedanken entstanden ist, dem Studium der Biowissenschaften eine moralisch-normative Bildung hinzuzufügen. Ursprünglich klein angesetzt, wurde der Andrang auch aus anderen Fakultäten bald sehr groß und mittlerweile ist die Veranstaltungsreihe „Bioethik“ auch außerhalb der Universität bekannt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen die Aufklärung und die Diskussion von polarisierenden Problematiken und gesellschaftlichen Tabuthemen wie Organspende und Sterbehilfe. Daher werden sowohl Naturwissenschaftler, Ärzte, aber auch Autoren, Philosophen und Betroffene als Dozenten eingeladen, um das Thema an mehreren Abenden über ein breites Meinungs- und Kompetenzspektrum zu betrachten.
Ziel der Veranstaltungen ist es, den Besuchern einen tiefgängigen Einblick in das Rahmenthema zu geben und verschiedenen Meinungen eine Bühne zu bieten. Anschließend an die Vorträge werden die Besucher dazu angeregt sich auf einem neutralen Boden untereinander über das Thema auszutauschen und an der Diskussion teilzuhaben.
Wir vom SFi e.V. finden es – auch aufgrund des aktuellen Diskussionsklimas – wichtig, auf einen produktiven Meinungsaustausch hinzuarbeiten und antagonisierenden Meinungen das Streitgespräch zu ermöglichen. Die Vorlesungsreihe „Bioethik“ trägt unbequeme Themen an ein breites Publikum und rückt diese damit in den Alltag.
Organisation
Die Idee zur Veranstaltungsreihe Bioethik stammt von Studierenden der MLU. Die SFi e.V. hat diese aufgegriffen und zu einem konkreten Konzept weiterentwickelt.
Bei Fragen und Interesse wendet euch bitte an: bioethik@sfi-halle.de
kommende Termine
Pill Republic - Psychopharmaka als Allerheilmittel?
Medizinerinnen und Mediziner verschreiben in ständig steigendem Ausmaß Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Worauf basiert deren Wirkung? Über welche unerwünschten Wirkungen informieren Herstellerfirmen die Verordnenden? Warum und wie wird eine mögliche Toleranzbildung und Behandlungsresistenz bestritten? Entspricht die ärztliche Aufklärung ethischen und gesetzlichen Anforderungen? Mit welchen Absetzproblemen und Entzugserscheinungen (inkl. exekutive Dysfunktionen) ist beim Absetzen zu rechnen? Was braucht es zu einer kompetenten ärztlichen Absetzunterstützung? Welche Alternativen gibt es zu Antidepressiva? Wo finden Verordnende industrieunabhängige Informationen?
Der Referent: Peter Lehmann, Dr. phil. h.c., Dipl.-Pädagoge, geboren 1950 in Calw (Schwarzwald). Arbeitet als selbstständiger Autor, Fortbildner und Verleger in Berlin.
1986 Gründung des Antipsychiatrieverlags, seit 2003 Niederlassung in Großbritannien. Seit 2000 Mitherausgeber des Journal of Critical Psychology, Counselling and Psychotherapy. Bis 2010 langjähriges Vorstandsmitglied im Europäischen Netzwerk von Psychiatriebetroffenen. 2011 Bundesverdienstkreuz. Seit 2022 Mitglied im Fachausschuss Psychopharmaka der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. Seit April 2025 akkreditiert als Patientenvertreter der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. im Gemeinsamen Bundesausschuss. Mehr siehe www.peter-lehmann.de.
Dienstag, 28. Oktober 2025, 18:30Uhr
Heide-Campus
Harmreduction vs. Abstinenzparadigma
Abstinenzparadigma versus harm reduction – ethische Betrachtung der Suchtkrankenhilfe in Deutschland aus Praxissicht
Welche Haltung ist hilfreich, um Menschen mit einer Suchtverhaltensweise möglichst frühzeitig und langwirkend auf dem Weg in eine Veränderung zu begleiten? Hat sich das Behandlungsparadigma der Abstinenz überholt? Ist Schadensminimierung ein ausreichendes Behandlungsziel? Wer bestimmt, wann eine Behandlung erfolgreich verlaufen ist?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Vortrag und lädt ein zum Austausch der Sichtweisen. Nach einem kurzen Rückblick in die Geschichte der Erkrankung „Abhängigkeit“ und in die Entwicklung der Suchtkrankenhilfe werden die Aspekte einer lebenslangen Suchtmittelenthaltsamkeit und schadensminimierenden Maßnahmen miteinander ins Verhältnis gesetzt.
Zur AWO Suchtberatung Halle – Saalekreis:
Die Einrichtung startete 1993 als Jugend- und Drogenberatungsstelle in Halle-Neustadt in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt in Halle. Wir haben inzwischen fünf Standorte: Halle-Neustadt, Querfurt, Merseburg, Mücheln und Bad Dürrenberg. Wir beraten Menschen allen Alters zu allen Fragen rund um das Thema Sucht und Abhängigkeit im Versorgungsraum Halle und Saalekreis: Betroffene, Angehörige, Multiplikator*innen. Wir beraten zu allen Suchtverhaltensweisen (stoffgebundene, stoffungebundene, Essstörungen usw.). Die Beratung ist steuerfinanziert und deshalb für die Ratsuchenden kostenfrei.
Zu meiner Person:
Ich bin Susann Brendler, bin Diplom Sozialpädagogin und Suchttherapeutin (verhaltenstherapeutisch orientiert). Ich bin seit 1996 als Suchtberaterin tätig, seit 2000 bei der AWO Suchtberatung Halle – Saalekreis in Halle und zusätzlich seit 2017 in Merseburg tätig. Ein besonderes Aufgabengebiet ist die Beratung zur Konsumreduktion.
Dienstag, 11. November 2025, 18:30Uhr
Heide-Campus
Spannungsfeld Genomik im digitalen Zeitalter
Dienstag, 25. November 2025, 18:30Uhr
Heide Campus
Podiumsdiskussion Grüne Gentechnik
Die Ernährung Menschen ist bei einer ständig wachsenden Weltpopulation eine enorme Herausforderung, der sich Wissenschaft und Forschung zu stellen versuchen. Wie kann es jedoch sein, dass neueste Entwicklungen von genmodifizierten Pflanzen oder effizienteren Düngemittelsysteme auf massive gesellschaftliche Ablehnung stoßen und in weiten Teilen der Welt nicht zur Anwendung kommen können? Welche Schattenseiten gibt es? Ist die Ernährung der Zukunft auch in Zeiten des Klimawandels gesichert? Was muss passieren, wo liegen die Hürden?
Moderation: N.N.
Experten:
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Prof. Dr. Hans-Georg Dederer (Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht, Universität Passau)
Dienstag, 9. Dezember 2025, 18:30Uhr
Löwencampus
vergangene Termine
Stille Pandemie - Der globale Kampf gegen Antibiotika-Resistenz
Die Welt steht am Scheitelpunkt einer bedrohlichen Entwicklung: Bakterien bilden schneller Resistenzen gegen bestehende Antibiotika, als neue Antibiotika auf den Markt kommen. Es tut sich eine immer größere Lücke auf. Mit diesem „antibiotic gap“, wie Experten diese Entwicklung bezeichnen, beginnt ein neues Zeitalter der Medizin. Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte müssen wir uns damit abfinden, dass nicht mehr alle bakteriellen Infektionen behandelbar sind – mit Auswirkungen auf alle Bereiche der Medizin, von der Chirurgie bis zur Onkologie.
Im Dokumentarfilm STILLE PANDEMIE wird vor allem ein Blick auf die Suche nach Lösungen dieser Problematik gelegt. Er zeigt, wie sich weltweit Staaten, Wissenschaftler und private Initiativen vernetzen und verbünden und mit welchen Strategien und Maßnahmen sie der fortschreitenden Antibiotika-Resistenz entgegentreten.
Dienstag, 14. Oktober 2025, 18:30Uhr
Puschkino (Kardinal-Albrecht-Straße 6)